Artemisia annua - die Antwort wächst im Garten

Auf einem Date mit der Nobelpreispflanze

Weshalb sollten Sie Artemisia annua kennenlernen?

Artemisia annua. Wie Barbara Simonsohn in Ihrem Buch „Artemisia – Königin der Heilpflanzen“ schreibt, ist für alles EIN Kraut gewachsen. Die Heilpflanze ist eines der vielseitigsten und universellsten Kräuter in der Pflanzenheilkunde. Sie war vielfach bereits Thema in über hundert wissenschaftlichen Studien. Eigentlich ist sie schon längst kein Geheimtipp mehr und erscheint doch selbst in der Naturheilkunde erst schleichend im Bewusstsein.

Und der Nobelpreis geht an... Artemisia annua!

Am bekanntesten ist Artemisia annua spätestes seit der Verleihung des Nobelpreises. Die chinesische Pharmakologin Tu Youyou entdeckte den Wirkstoff Artemisin, welches zur Herstellung von Malaria-Mitteln genutzt wird. Mittlerweile wurde dem Artemisin und anderen Inhaltsstoffen in der Forschung ein weitaus größeres Wirkungsspektrum nachgewiesen. Es gibt Studien über die Anwendung bei Alzheimer und Demenz sowie zur antibakteriellen, antioxidativen oder antientzündlichen Wirkung. Diesen folgen Publikationen über Arthritis, Arthrose, Diabetes, Krebs, Parasiten und Pilzbefall, um nur eine Auswahl der zahlreichen Indikationen zu nennen. Dabei war die Pflanze im alten China bereits als Allrounder bekannt und seit über 2000 Jahren als Malariamittel im Einsatz!

Artemisia annua, Stress und Erschöpfung

Leistung, Leistung und noch mehr Leistung!
Erschöpfung ist ein weit verbreitetes Thema in der heutigen Leistungsgesellschaft. Zu welchen Mitteln greift der leistungsorientierte Mensch? Koffein, Ritalin, Fluctin und andere legale wie illegale Substanzen. Statt in die Erholung zu gehen, wird der Körper zu noch mehr Leistung angetrieben. Neben der erwünschten Leistungssteigerung kann sich ein Gewöhnungseffekt bilden, Abhängigkeit entstehen oder auch unerwünschte Wirkungen wie Bluthochdruck, Herzrasen und Schlaflosigkeit auftreten. Die Nebenniere produziert Stresshormone auf Hochtouren. Die Folge: Nebennierenschwächung, noch tiefere Erschöpfung bis hin zum Burn-out.

Adaptogene- was ist das und welche Bedeutung haben sie für den Menschen?

Der Begriff Adaptogen wurde durch den russischen Pharmakologen Nicolai V. Lazarev geprägt. Seinen Forschungen zufolge sind Adaptogene biologisch aktive Pflanzenstoffe, welche dem Organismus darin unterstützen, sich an Stresssituationen anpassen zu können. Die Grundlage hierfür seien Wirkstoffe, welche die körpereigene unspezifische Abwehr steigern. Damit fördern sie die Anpassungsfähigkeit des Organismus, ohne Nebenwirkungen zu verursachen.

Inzwischen gibt es mit wachsender Aufmerksamkeit der Forschung und Wissenschaft zahlreiche Studien. In den wissenschaftlichen Publikationen erfährt der Leser, dass Adaptogene vor stressbedingten Erkrankungen und folgenden zellulären Langzeitschäden von Dauerstress schützen. Weiterhin sollen sie die Aufmerksamkeitsspanne verlängern und die geistige Leistungsfähigkeit fördern.
Zu den Adaptogenen zählen Pflanzenstoffe wie Artemisia annua, Moringa, Ashwaganda, Rhodiola rosea, Noni, Ginseng, Schlafbeere, Schisandra, Tulsi, Maca oder Pilze wie Shiitake, Reishi und Mandelpilz.

Artemisia annua, Adaptogene und Sport

Auch im sportlichen Kontext erfahren Adaptogene wachsendes Interesse. Sowohl im Alltag als auch während des Sports werden die Mitochondiren als die Kraftwerke der Zellen geschützt und die Laktatwerte bleiben niedrig. Die Ausschüttung von Stresshormonen wird vermindert, die Bereitstellung von Energie gefördert. Adaptogene fördern außerdem die Regeneration während und nach dem Sport.

Anbau und Verarbeitungsformen von Artemisia annua

Als adaptogene Pflanze ist das Heilkraut tatsächlich in sich selbst sehr anpassungsfähig und wächst weltweit in verschiedenen Klimazonen und Bedingungen. So wuchs sie bereits im Hochgebirge Chinas, auf dem afrikanischen Kontinent sowie im deutschen Kleingarten. Verarbeitet wird das Kraut frisch und roh, getrocknet als Tee, Pulver, in Kapselform sowie als Salbe oder Tinktur. In Deutschland werden einige Produkte nur als Badezusatz zugelassen. Jegliche abweichende Anwendung unterliegt also der Eigenverantwortung des Anwenders. 

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Quellen

Seite „Adaptogen“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Mai 2019, 12:59 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Adaptogen&oldid=188179500 (Abgerufen: 27. Juni 2020, 15:32 UTC)

Seite „Einjähriger Beifuß“. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 27. Juni 2020, 12:55 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Einj%C3%A4hriger_Beifu%C3%9F&oldid=201352372 (Abgerufen: 27. Juni 2020, 15:32 UTC)

Simonsohn, Barbara (2017), Artemisia, Königin der Heilpflanzen, 1. Auflage. Roermond, Niederlande: Jim Humble Verlag

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